19. 7. e02

Am Ende gewinnt eine Welt, die nicht meine ist.

Sie wiederholt, wie gut und richtig es sei, das jetzt zu beendet zu haben und dass, wenn es weiterginge, es für uns beide ganz verheerend enden würde.

Was sind wir Menschen doch für Lügenwesen, Fabelwesen. Was träumen wir alles. Man könnte meinen, die Träume, die wir erspinnen, die bunten Wandbilder, die sich im Dunkeln durch die Fäden der Nächtlichkeit ziehen, unsere Hoffnungen und zu ins Sein kommenden Erwartungen, machen uns mehr aus, machen einen größeren Teil unseres Denkens und Existieren aus als wirklich irdische Dinge und ihre Notwendigkeiten, wie das Essen, Waschen, Reden, usw. Also nicht nur ist die Welt, die menschliche Welt, durch und durch narratisiert, sie ist nicht nur ein Gewebe aus Sinnzusammenhängen, die sich im Wandel der Zeit verändern, nein, sie ist auch ganz und ganz eine Geisterwelt, eine Traumwelt, eine Welt unserer Projektionen, unserer Farbenspiele und Erdenkungen. Wir reiten durch die Welt auf Einhörnern. Wir sind in Extase. Wir leiden in Höllenqualen in alles abschneidender Düsterkeit. Wann sind wir denn wirklich ›hier‹, wann sehen wir denn, was wirklich ›ist‹? Oder anders auch: wann sind wir denn bloß ›sozial‹, also ›gegenwärtig‹, und ›bei den anderen‹? Sind wir nicht eher Traumwesen geisternd umher? Als Traumwesen stiften wir uns an, partizipieren an Gemeinsamen, als sei es nicht (und generell nichts) real.

Kein Tag vergeht ohne das Singen der Zeit

Eine Küchenplatte mit frisch geformten Gnocchi auf einem Holzbrett. Mehl ist überall.