Ich schreibe nicht genug für mich selbst. Nicht ehrlich und wahr genug. Das ist es doch, was wir alle lüsten.
Die Menschen wollen Wahrheit, sie wollen ernst genommen werden. Es ist unser aller größtes Grundbedürfniss: ehrliche Kommunikation. Ernstgenommen zu werden, als was wir sind, mit dem, was wir zu sagen haben und was wir denken.
Und um uns: die Welt, die Natur – ein unverstellter Blick darauf. Ein ehrlicher Blick darauf. Die Dinge benennen, wie sie sind. Die Gewalt, das Unrecht, den Hass, die Missliebigkeit. Das Sagen und Denken nicht verstellen zugunsten eines falschen Selbstschutzes, eines falschen Schutzes von anderen. Das ist vielleicht das zentrale Thema: der falsche Schutz. (Denial, Leugnung, Gewalt.) Er enthebt uns unserer selbst, er enthebt uns einer geteilten Welt, der Welt überhaupt. Wir kranken an ihm.
Und in jedem Menschen wohnt das Gute. Ich glaube daran, ich habe es gesehen. Deswegen hoffen und lieben wir überhaupt. Weil wir es wissen. Wir sind angetrieben davon, den falschen Schutz bei uns selbst und den anderen beiseite zu schieben, ihn zu überwinden. Gemeinschaft herzustellen. Ehrlichkeit.
Und Schönheit auch. Denn in der Wahrheit werden wir bestehen. In der Wahrheit kommen wir ins Licht.