Mein Vater bot sich nie an. Ich wusste, dass er mir kein Vorbild bieten konnte, nach dem ich ein Mann werden könnte. Ist das überhaupt wichtig? Wollte ich nicht vielleicht von mir aus lieber eine Frau werden, der Rolle meiner Mutter nachtrachten?
Männer waren nutzlos. Ich hatte Freunde, war in Vereinen. Doch ein Mann sein? Das wollte ich nicht.
Doch jetzt ist es bei mir genauso mit den Frauen gekommen. Ich bin in gleichem Maße enttäuscht von ihnen. Frau sein heißt, an der Schande der Welt zu partizipieren.
Frauen waren die stärkeren Personen in meinem Leben. Personen von Klugheit und Kulturalität.
Das Weibliche ist falsch, ich bin enttäuscht von ihm.
Ein Kind schaut auf zu seinem Vater. Denkt, er trägt in sich Weisheit und Richtung. Später zeigt sich, dort herrscht nur Zerstörung und Verlorenheit.
Ein Kind schaut auf zu seiner Mutter. Denkt, sie ist kulturell und geistig. Warm und beschützend. Später zeigt sich, all das ist nur eine Fassade. Hinter ihr liegt Zerbrochenheit.
Das Weibliche ist eine Behelfsschicht zusammengesetzt, um das Scheitern zu verdecken. Eine Ersatzwelt, um sich in den Ruinen der Liebe einzurichten. Oder genauer: in den Ruinen der eigenen Verlorenheit.